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Bergsteigen
 

Lama, Steinbock, Hermelin
4 Tage auf der Kaunergrathütte


Dezember 2009

Parkplatz in Mandarfen, Startpunkt
Startpunkt Mandarfen
Riffelsee
Der Riffelsee
Eigentlich sollte es eine Tour zu Dritt in die Stubaier Berge werden, aber das hatte leider aus verschiedenen Gründen ncht geklappt. Einer war, daß "unsere" Hütte, das Becherhaus, unser Hauptziel, in diesem Jahr keinen Hüttenwirt hatte und somit geschlossen war.
So habe ich mir dann ein anderes Ziel gesucht, wo ich auch allein (= ohne Gletscher) unterwegs sein konnte. Fündig wurde ich in meinen Planungen von den Vorjahren: die Pitztaler Berge.
Der Wetterbericht war sehr unbestimmend mit seiner Vorhersage, danach konnte ich in den nächsten Tagen sowohl Sonnenschein als auch Regen erwarten. Und auch aufgrund meiner beruflichen Aktivitäten in den Tagen vorher plante ich dann auch keine große Tour mehr sondern eher etwas "Gemütliches".
Riffelseehuette
die Riffelseehütte
Blick Richtung Taschachhaus
 
Für das Wochenende war ursprünglich im Geschäft noch eine große Aktion geplant gewesen, die dann aber noch um 2 Wochen verschoben wurde. Dadurch gint es bei mir erst am frühen Montag morgen mit dem Auto los. So gegen 11 Uhr war ich dann an diesem ersten Ziel, dem großen Parkplatz mitten in Mandarfen, dem vorletzten Ort im Pitztal. Von dort aus startete ich erst mal mit der Seilbahn, den Aufstieg zu Fuß schenkte ich mir.
Auf den Weg aufwärts sah es wüst aus, eine riesige Baustelle mit etlichen Baggern und LKWs. Oben angekommen ging ich erst mal zur Riffelseehütte um dort meine Mittagspause zu machen. Auch auf diesem Weg mußte ich einem LKW ausweichen.
Die 15 min Weg zur Hütte lohnen sich, man hat von dort aus einen guten Blick Richtung Talende und in die Oetztaler Gletscherwelt.
Dann ging es erst mal wieder etwas zurück, zur Seilbahnstation und dann daran vorbei zum Cottbuser Höhenweg. Ein Stückchen unterhalb des Weges sieht man dabei den Riffelsee liegen, auf ca. 2400m Höhe. Man kann ihn in ca 1 1/2 Stunden umrunden, was auch von vielen anderen Touristen gemacht wurde.
Ich aber wollte weiter zur Kaunergrathütte. In den Beschreibungen für den Weg dorthin steht immer geschrieben "nur für Geübte", und daß ein Teil des Weges auch klettersteigähnlich sein soll. Ich selber empfand den Weg nicht also so schwierig, und das "Klettersteig"-Stückchen nur als etwas unangenehm zu gehen. Man hatte dort etliche Eisensprossen in den Fels gehauen als Trittstufe, aber leider ist der Fels so schräg, daß ich in einer gebückten Haltung aufsteigen mußte. Ob das andere Wanderer besser konnten weiß ich nicht, zu dem Zeitpunkt war ich alleine dort.
Wenn man dann die Hütte das erste mal vom Weg aus sieht hat man immer noch gut 2 Stunden Laufzeit vor sich, und das letzte Wegstück bringt dann auch noch 400 Höhenmeter Aufstieg. Aber das ist immer noch weniger als die 1400m, wenn man den direkten Weg von Plangeross unten im Tal nimmt.
In einem Buch mit Tourenbeschreibungen, daß schon seit Jahren in meinem Bücherregal steht, gibt es ein Bild von der Kaunergrathütte. Und dieses Bild hat bei mir schon von Anfang an den Wunsch erzeugt, diese Hütte mal zu besuchen. Dieses Jahr hat es nun endlich mal geklappt, und ich bin nicht enttäuscht. Sie ist so, wie ich mir die Hütten immer wünsche: klein und urig, kein "Hotelbetrieb".
Auf der Webseite der Hütte sind unter anderem gute Beschreibungen über Anstiege und Tourenmöglichkeiten zu finden. Damit habe ich dann meinen Aufenthalt dort vorbereitet.
Vorderseite Huette
die Kaunergratütte,
2817m Höhe
Schild mit Huettenname
Hüttenschilder
eines 100 Jahre und eines
nur paar Jahre alt

Am ersten Tag habe ich nichts weiteres mehr unternommen, nur noch die Ruhe genossen und entspannt.

Zweiter Tag: eine Halbtagstour zum Plangeroßkopf (3053 m) und zum dahinter liegenden Hochgebirgssee. Der Kopf liegt mitten in einem Halbrund von 3000er Gipfeln: Verpeilspitze (3.425m), Schwabenkopf (3.379m), Watze (3.533m). Man sieht von dort auch den neuen Steig, der über das Apere Madatschjoch zur Verpeilhütte führt. So von weitem war mir aber die Wegführung dieses Steiges rätselhaft, ich konnte nicht erkennen, wo genau es dort entlang ging.
Mein Rückweg führte mich erst zu dem kleinen See hinunter, der der höchstgelegene im Kaunergrat sein soll, und dann in einem Bogen hinten um den Plangeroßkopf herum wieder zur Hütte zurück.
Am Nachmittag schaute ich dann noch etwas den Kletterern im Klettergarten zu und durchstieg auch noch den Klettersteig.

Dritter Tag: Diesmal sollte es zum Aperen Madatschjoch gehen (3.020m), dem neuen Übergang zur Verpeilhütte (3.030 m, ca. 4 Std), wieder eine Halbtagestour. Das erste Stück des Weges ist das gleiche wie gestern, dach nach einiger Zeit gabelt sich der Weg und ich folge dem Teil, der zu meinem jetzigen Ziel führt.
Auf der Webseite der Hütte ist angegeben: klettersteigähnlich und sollte nur mit Helm und Klettersteigausrüstung begangen werden. Ich hatte alles dabei und benutzte es auch, aber ich glaube daß das nur die wenigsten tun, vor allem weil nichts wissen von dieser Empfehlung, wenn sie den Übergang benutzten.
Jetzt war mir aber auch klar, warum ich gestern den Weg vom weiten nicht erkennen konnte: er wird etliche Meter auf Sprossen senkrecht an einer Felswand hochgeführt. Oben angekommen hat man dann einen weiten Blick über das Kaunertal hinweg in die weiteren Bergkämme. Von Joch aus ist es nur noch ein kleiner Abstecher auf die "Jochspitze" (3100m), den mache ich natürlich auch noch. Aber es weht ein eiskalter Wind hier oben auf der Spitze und am Joch, und so bleibe ich nicht lange oben sondern steige bald wieder ab.
Am Nachmittag geht es dann noch einmal in den Klettergarten und auf den Klettersteig.

die Huette mit Watze dahinter
die Hütte mit Watze dahinter
rechts das Schlafhaus
Huette mit Waze im Hintergrund
die persoenliche Bank fuer die Wirtsleute,
der Schlitz im Stein ist für die Speisekarte
Hier an dieser Hütte hat die Klimaveränderung der letzten Jahre schon zugeschlagen, die alten Wege sind nicht mehr begehbar und mußten aufwendig durch neue ersetzt werden.
Klettersteig
Klettersteig
Klettersteig
nur wenige Gehminuten von der Hütte entfernt wurde vom Wirt ein Klettergarten eingerichtet. Dieser wird anscheinend gerne und viel benutzt für Kletterkurse, z.B. von der Sektion Mainz, der die Hütte gehört.
Außerdem wurde noch ein kleiner Klettersteig eingerichtet, den ich 2 mal beging. Schwierigkeitsstufen A-D, Höhe ca 70m.
Eines der beiden Lamas
ein Steinbock
Tiere an der Hütte, fast täglich zu sehen:
eines der beiden Lamas, die hier oben den Sommer verbringen
und ein Steinbock aus einer Herde, kein Einzeltier in den Felsen, keine 100m von der Hütte entfernt
Hermeline gibt es hier auch, aber davon habe ich kein Foto machen können.
der Mittelberglesee von oben
der erste Blick auf den See
das Wasser sieht wirklich so aus
See mit Partlesspitze
der Mittelberglesee mit Partlesspitze
Der letzte Tag sollte auch der längste werden. Im Internet hatte ich Bilder vom Mittelberglesee gefunden und war fasziniert davon. Diesen See wollte ich unbedingt sehen. Der Weg von der Hütte zum See und dann runter in's Tal ist teilweise ganz neu angelegt und in den Karten des Alpenverreins noch nicht enthalten. Aber die Webseite der Hütte enthält einen entsprechenden Plan.
Der Weg führt erst mal aufwärts zum Steinbockjoch, ca. 2.920m. Von dort aus kann man auch noch (weglos) die Parstleswand besteigen, 3.096m hoch und bewertet mit II+ . Ich hab's nicht gemacht und bin weitergelaufen, erst runter zu einem anderen, kleinen See, dann wieder rauf auf ca. 2800m und dann runter zum Mittelberglesee. Es hat sich gelohnt, dieser See ist meiner Meinung nach sehenswert.
Am Wasser habe ich gut 1 1/2 Stunden Pause gemacht, dann ging es weiter abwärts nach Trenkwald in's Tal.
Angegeben ist der Weg mit 5 bis 6 Stunden, ohne Pausen. Und Pausen braucht man. Der Weg ist eigentlich nicht schwer, aber anstrengend. Oben sehr viel unangenehmes Blockwerk, wo man drüber absteigen muß, und unten ein paar hundert Höhenmeter nur fußbreit und an einem steilen Grashang. Da muß man sehr konzentriert laufen.
Unten angekommen habe ich dann noch einen kleinen Fehler gemacht. Ich wollte keine 3/4 Stunde auf den nächsten Bus warten und bin dann zu Fuß nach Mandarfen gelaufen. Das hätte ich lieber lassen sollen, ich hab dann noch mal rund 1 1/2 Stunden gebraucht bis zu meinem Ziel.
Riffelseehuette
unten am See
unten am See
ganz dicht am Wasser
Vor der Fahrt hatte ich noch in Erwägung gezogen, noch eine Nacht im Tal zu verbringen und am nächsten Tag noch 1 oder 2 Klettersteige im Pitztal oder im Oetztal zu begehen. Diesen Gedanken habe ich dann aber nicht mehr umgesetzt sondern bin direkt heimwärts gefahren.


Die Bilder wurden alle von mir selber gemacht





die Reihenfolge der Links hat nichts zu besagen, sie entstand einfach so wie sie mir eingefallen sind und ich die Web-Adressen gefunden habe. meine Linkliste dazu
 
Kaunergrathütte auf Wikipedia.de
Riffelsee auf Wikipedia.de
 
kaunergrathuette.at Homepage der Hütte
pitztal.at eine Info-Seite von Pitztaler Betrieben
pitztal.com der Tourismusverband Pitztal



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