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Bergsteigen
 

Eine 4tägige Seenwanderung in den Bergen
mit meiner Tochter unterwegs in der Texelgruppe


Juli 2008
Sommer 95, der erste Ferientag (in Hessen), und wir sind schon auf den Weg gen Süden.
Wir, das sind meine Tochter Frauke, 10 Jahre, und ich.
Unser Fahrtziel : Die Seilbahnstation in Dorf Tirol.
Blumen

Das Wetter könnte besser sein, Regen im Ötztal, das Timmelsjoch in Wolken mit 50m Sicht und rechts und links der Straße noch viel Schnee. Aber auf der Südtiroler Seite empfängt uns strahlend blauer Himmel.
Pünktlich zur Mittagspause der Seilbahn kommen wir dort an, somit haben wir also genügend Zeit, uns wanderfertig zu machen. Um 13.00 Uhr geht es dann aufwärts auf 1400m Höhe. Am Gasthof Hochmut, gleich neben der Seilbahnstation, essen wir noch zu Mittag und genießen den Blick auf Dorf Tirol, Meran und die angrenzenden Täler.
Dann geht es endlich richtig los, die ersten 50 Höhenmeter gleich am Gasthof in Serpentinen. Der restliche Weg ist aber gemütlicher, sehr viel gehts durch Wald, aber immer wieder mit weiten Blicken in den Vinschgau hinein. Diese Etappe unserer Tour ist Bestandteil vom Meraner Höhenweg. Wir laufen ohne Pause an der Leiteralm vorbei ( von Vellau aus auch per Sessellift erreichbar ), unser Ziel ist das Hochganghaus, 1839m, wo wir gegen 18.30 Uhr eintreffen.
Wir sind die ersten Schlafgäste heute, aber eine Gruppe von 13 Leuten ist noch angemeldet und trifft auch kurz nach uns ein.

2. Tag, 8 Uhr morgens .
noch muede Wir haben gefrühstückt und packen jetzt die Rucksäcke. Bald geht es los, aufwärts, den Hochgang hinauf. Erst ganz allmählich, über eine Wiese, ganz kurz durch einen Wald, dann langsam steiler. Auf halber Höhe ist eine Quelle in der Wand, hier wird natürlich eine Rast gemacht. Ab jetzt geht es im Fels weiter nach oben, und da braucht man gelegentlich auch die Hände. Aber der Weg ist prima gesichert.
← noch müde
Nur von der weiteren Umgebung sehen wir leider nichts mehr, aus dem Vinschgau steigen Wolken auf und hüllen uns ganz ein.
Zur Mittagszeit sind wir oben am Hochgangjoch ( 22xxm ), und hier empfängt uns wieder fast wolkenfreier Himmel mit weitem Blick gen Norden. Ein Stückchen unter uns liegt der Langsee, der größte See der Spronser Seenplatte, wie die Gegend hier oben genannt wird.
Wir machen jetzt erst mal Mittagspause und genießen den Ausblick vor uns. Eigentlich wollten wir von hier aus noch die Große Rötelspitze 26xxm besteigen, und wir haben wirklich Glück : das Wetter klart auf und die Wolken verschwinden fast alle. Jetzt lohnt sich also diese Gipfeltour, und wir steigen noch weiter aufwärts. Wenn wir uns umschauen sehen wir jetzt auch einige 3000er der Texelgruppe hinter den davorliegenden Bergen auftauchen : Lodner, Hohe Weiße, Tschigat, Partschinser Rötelspitze, alles lohnende Ziele von der Lodner Hütte aus, im Ötztaler Hauptkamm die Hohe Wilde, auch nicht weit von hier.
Von unserem Gipfel aus hat man einen prima Blick auf das gut 2000m tiefer liegende Meran, aber der Fernblick Richtung Dolomiten ist uns verwehrt, dafür ist es zu diesig.
Den Abstieg machen wir weglos, einen breiten, grasbewachsenen Grat hinunter. Unser Tagesziel, den Oberkaser, haben wir ständig vor Augen. Am Ende des Grates müssen wir einen leichten Schwenk machen, links um den Mückensee herum, auch ein Mitglied der Spronser Seen. Dann stoßen wir wieder auf den richtigen Weg, der uns treppenförmig die letzten 200 Höhenmeter zum Ziel führt.
Vom Sepp, seit Jahrzehnten schon Chef auf der Oberkaser-Alm, werden wir herzlich empfangen. Auch hier sind wir heute wieder die ersten Schlafgäste, erst gegen 9 Uhr treffen noch 2 Bergsteiger ein. Wir beide bekommen einen eigenen Schlafraum, Matratzenlager mit Federbetten.

Für den 3. Tag
war nichts geplant gewesen, Frauke sollte dies vor Ort entscheiden.
am Schwarzsee Abendessen beim Oberkaser Aber auf jeden Fall wollten wir hier noch einmal übernachten. Sie entschied sich für einen Besuch des Schwarzsees auf 26xxm Höhe. Ich hatte ihr vor einiger Zeit von Eisschollen vorgelesen, die dort auch noch im Sommer drauf schwimmen, und die wollte sie gerne sehen.
Mit nur wenig Gepäck geht es dann am Morgen wieder ein Stück des gestrigen Weges zurück, am Mückensee vorbei zum fast kreisrunden Grünsee und noch weiter aufwärts zum Schiefersee 2xxxm. Auch hier schwimmen noch Eisschollen auf dem Wasser, und rundherum gibt es noch einige große Schneefelder. Wir beschließen, hier zu bleiben und uns den Aufstieg zum Schwarzsee zu sparen. Für ein paar Stunden genießen wir die warme Sonne, bis dann am frühen Nachmittag der Abstieg wieder notwendig wird. Zum Abschluß des Tages gibt es beim Sepp noch einen leckeren Lammbraten mit Knödel und einen frischen Apfelstrudel als Nachtisch.
am Schwarzsee Abendessen
beim Oberkaser

Der vierte und letzte Tag,
heute geht es wieder heimwärts. Doch zuerst müssen wir noch zurück zur Seilbahnstation.
auf dem Heimweg Es ist ruhig am Morgen, außer uns waren letzte Nacht nur noch ein paar Angler da, und die sind jetzt schon weg. Wir treffen sie wieder an den beiden kleineren Seen, die ca. 10 min. unterhalb vom Oberkaser liegen. Wir gehen gemütlich auf dem Jägersteig genannten Weg abwärts zur Hochmuth.
Noch ist es einsam, lange Zeit begegnen wir keinen weiteren Menschen. Nach ca. 2 Stunden kommt uns ein paar wenige entgegen, die erste Seilbahnladung. Noch 2 oder 3 Gruppen im Halbstunden-Rhytmus der Bahn, dann werden die Pausen immer kleiner.
← Es geht wieder heimwärts, hinten ist noch der Oberkaser zu sehen
wir sind gleich an der Seilbahn Irgendwann kommen wir an die Abzweigung, wo es zur Muthspitze, 23xxm hochgeht. Dort wollen viele hinauf, es ist sozusagen der Hausberg von Dorf Tirol. Aber für die meisten von ihnen scheint es wohl eine Quälerei zu sein. Ab jetzt sind wir von den Halbschuhtouristen sozusagen umzingelt, mit unseren großen Rucksäcken fallen wir nun auf. Rund eine Stunde noch, dann ist unsere eigentliche Wandertour ist beendet. Zum Abschluß gibt es noch ein Mittagessen auf der Hochmuth. Jetzt nur noch mit der Seilbahn runter, ins Auto rein ( stand sogar im Schatten ), und noch ein paar Stunden Autofahrt.
← gleich sind wir wieder an der Hochmuth

Frauke war glücklich, diesmal kein Regen und Gewitter wie in den beiden letzten Jahren, und gesehen und erlebt haben wir auch genug. Nur Murmeltiere und Gemsen sind uns diesmal nicht über den Weg gelaufen, aber man kann ja nicht alles haben.

Dieser Bericht wurde in leicht veränderter Form dem Jahresheft 1997 der Sektion Weinheim entnommen.




die Reihenfolge der Links hat nichts zu besagen, sie entstand einfach so wie sie mir eingefallen sind und ich die Web-Adressen gefunden habe. meine Linkliste dazu
 
das Hochganghaus Homepage der Hütte



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