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Bücher

gelesen Teil 4,      (Winter 2009/2010)


April 2010
Winter 2009/2010:
"Die Stadt der Blinden" von Jose Saramago

Eine Stadt erblindet, alle Einwohner, mit einer einzigen Ausnahme. Wie eine Seuche verbreitet sich die Erblindung innerhalb weniger Tage. Die "Regierung" reagiert panisch, deren einzige Lösung ist die Internierung der ersten Opfer. Doch auch sie bleibt nicht verschont.
Zuerst erscheint dieser Roman wie ein politischer Roman, ähnlich der "Stadt der Sehenden", doch eine blinde Regierung ist auch eine machtlose Regierung. Es ist eher ein "menschlicher" Roman, mit Darstellung dessen was passiert wenn die Menschen alles verlieren was sie haben: Freiheit, Ordnung, Hab & Gut, sogar ihren Namen. Letzteres zeigt sich in der Benennung der Personen: "der erste Blinde", "der Arzt", "die Frau des Arztes", "der schielende Junge" usw. Gewalt, Hunger, aber auch neu entstehende Freundschaften und Ordnungen bestimmen den Inhalt des Buches zu einem großen Teil. Das Ende ist eigentlich offen, es beginnt zwar damit, daß die Menschen wieder genauso plötzlich sehen köen können wie sie vorher blind wurden, aber die Wiederherstellung der vorherigen Ordnung bleibt offen.

"Die Insassen" von Katharina Münk

3 Topmanager und eine Vorstandsekretärin treffen sich in einer psychatrischen Klinik, als Patienten, und werden dort zu einer therapeutischen Gruppe zusammengeführt. Einer von ihnen versteht nicht was da mit ihm passiert, nur irgendwo sozusagen im Unterbewußtsein ahnt er was los ist, personifiziert sein Problem in Form eines Doppelgängers und schickt in "in den Keller". Der aktive Part von ihm sieht sich aber als neuer Eigentümer der Klinik und organisiert zusammen mit seiner Gruppe eine Gründung einer Aktiengesellschaft und den Gang an die Börse. Kern der Firma ist die psychatrische Klinik.
Ein humorvoller Roman, gut zu lesen und unterhaltsam. Nur wenn man mal Pause macht und sich übelegt, was da sozusagen zwischen den Zeilen steht kommen doch etwas beängstigende Gedanken. Kann wirklich mal sowas passieren, nicht unbedingt in einer Klinik, auch in anderen Bereichen? Ich bin der Meinung : JA, und das mir doch etwas Sorgen.

"50 Klassiker: Mythen und Sagen des Nordens" von Edmund Jakoby

Dies Buch ist eines der Fachbücher, die wohl nicht von vorne bis hinten gelesen werden. Wer dies liest hat Interesse an den alten nordischen Sagen, und der fängt sicherlich dort an, wo etwas über die ihm schon bekannten Figuren geschrieben wird: die Nibelungen, König Artus, Dietrich von Bern. Viele andere Figuren aus germanischer, keltischer unf mittelalterlicher Zeit folgen dann. Den Hauptteil der Kapitel bilden Nacherzälungen der Sagen und Mythen, mit Angaben und Vergleichen der verschiedenen Quellen und leichten Interpretationen. Dazu gehöhren Bilder, Fotos von diversen Gegenständen und viele Empfehlungen für Literatur, Musik, Filme und Besichtigungen. Meiner Meinung nach ein empfehlenswertes Buch, denn es liefert einen guten Überblick über wichtige Teile der alten nordischen Kultur.

"Die eisblaue Spur" von Yrsa Sigurðardóttir

Auf dieses Buch gestoßen bin ich durch eine kurze Beschreibung in einer Zeitung. Daraufhin habe ich es mir gekauft, gelesen und nicht bereut.
Es ist ein Krimi, mit verschwundenen Personen, mit Toten, rätselhaft. Er spielt gröstenteils auf Grönland, im Winter. Er ist witzig, kurzweilig, mit für uns etwas ungewöhnlichen Personen, und auch mit einem für uns etwas ungewöhnlichem Ende.
Dies Buch hat nur einen Haken: Es gibt noch einen Roman dazu, der vor dieser Zeit spielt. Das stört in der Geschichte nicht, aber mein Interesse ist geweckt und ich muß mir das Buch auch noch kaufen.

"Die Varusschlacht" von Günther Moosbauer

Arminius, oder Hermann der Cherusker, wie er auch genannt wurde, begleitete mich schon von Kindheit an irgendwie in meinem Leben. Und mit den neuesten archäologischen Funden dazu, in der Nähe meiner alten Heimat, wurde auch mal wieder Interesse daran geweckt.
Dieses Buch wurde geschrieben anläßlich des 2000. Jahrestages der Varusschlacht oder auch "Schlacht im Teutoburger Wald" im Jahre 9 nach Christi. Die Schlacht selber füllt nur einen kleinen Teil des Buches, es wird sehr viel berichtet über die Römer in Germanien. Eines wurde mir dabei klar: dieses Bild der Römer war ein ganz anderes als das, was ich vor Jahrzehnten in der Schule gelernt hatte. Die Archäologie hat uns in der Zwischenzeit viel neues Wissen gebracht. Davon steht sehr viel in diesem kleinen Büchlein, vielleicht sogar zuviel davon. Das kann man sich garnicht alles merken, man überließt so manches leider dabei. Was ich vermisst habe waren ein paar Karten über die Lage der beschriebenen Fundorte, nicht nur Pläne der Römerlager und die Namen der Orte wo diese gefunden wurden.
Im großen und ganzen ein lehrreiches Buch, aber eigentlich nur für denjenigen, der schon einen geographischen oder historischen Bezug dazu hat.

"Ich bin hier bloß die Katze" von Hanna Johansen

Familienleben aus dem Blickwinkel einer Katze: Hund, Baby, Erwachsene und Kinder, Katastophen wie Weihnachten und Urlaub und dann natürlich auch die Liebe. Alles wird analysiert, über alles wird gerätselt, alles ist irgendwie anders und komisch. Zumindestens für Ilsebill, die Haus- und Familienkatze. Dieses Büchlein (es ist nicht allzu groß) hat nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch mal gelegentlich zum Nachdenken angeregt. Es ist jedenfalls nichts, was man in einem Zuge durchlesen kann und sollte.
Und noch eine sehenswerte Zugabe: die Katzenzeichnungen.

"Totenpfad" von Elly Griffiths

Ein seit 10 Jahren vermißtes Mädchen, eine Kinderleiche im Moor, von der sich aber herausstellt, daß sie schon ca. 2000 Jahre alt ist, das führt die 2 Hauptpersonen dieses Krimis zusammen: eine Archäologie-Professorin und ein Kriminalbeamter. Schauplatz : ein Moor, direkt am Meer gelegen, in England.
Eventuell beim Leser gelegentliche aufkommende mystische Gedanken werden sofort wieder durch Logik verscheucht, stattdessen gibt es immer wieder neue Überraschungen, vor allem in den Beziehungen der beteiligten Personen untereinander. Nur am Ende wurde die Logik der Handlungen ein klein wenig gegenüber dem letzten Spannungseffekt vernachlässigt. Meine Meinung: lesenswert.



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